Motivation: (Weihnachts)Essen

Mit welcher Motivation kann das Weihnachtsessen gelingen?

Essen ist lebensnotwendig – Essen ist eine ureigene Motivation.

„Essen“ ist eines der 16 Lebensmotive die mit dem Reiss Motivation Profile sichtbar gemacht werden können. Wie wichtig es für jeden persönlich ist, lässt sich gerade zu Weihnachten relativ leicht selbst einschätzen.

Wie leicht oder schwer zum Beispiel das Weihnachtsmenü fällt, hängt tatsächlich nicht wirklich von der Zeit, die man dafür zur Verfügung hat, ab, sondern vor allem davon, ob es wirklich Spaß macht, sich mit dem Essen zu beschäftigen.

Da gibt es die einen, die sich jetzt fragen, wie und warum es Spaß machen kann, sich mit Essen zu befassen.

Da gibt es die anderen, die gar nicht verstehen können, warum so etwas Mühe macht, denn Essen gehört zu den schönsten Dingen, die man tun kann.

Und es gibt Menschen, die Essen eventuell mit einer Tendenz zu der einen oder anderen Seite generell neutral gegenüber stehen. Mal macht es Freude, mal ist es Notwendigkeit, aber auf keinen Fall Wert, sich unnötig viele Gedanken darüber zu machen. Mag sein – aber nur für diese Menschen.
Sie werden vielleicht auch kein großes Interesse an diesem Text haben, weil bei ihnen andere Bedürfnisse stärker ausgeprägt sind.

Menschen, deren Lebensmotiv Essen kein Antrieb zum Handeln ist, wundern sich manchmal, dass ihr knurrender Magen sagt, dass man sich jetzt tatsächlich mal wieder mit der Nahrungsaufnahme befassen sollte. Ihr Kühlschrank ist oft nur notdürftig gefüllt und eine Einkaufsplanung, die beinhaltet, was in der Woche für die Familie gekocht werden soll, kann ihnen Stress bereiten bis hin zur Überforderung.

Menschen, die Essen einfach genießen wollen, empfinden es als unerträglich, wenn dem Essen selbst, sowie der Qualität, im Tagesablauf viel zu wenig Zeit eingeräumt werden kann. Für sie bedeutet es Stress, nicht genügend Zeit für den Genuss, wie auch den Kühlschrank nicht gut genug gefüllt zu haben. Am Essen mäkelnde Kinder empfinden sie als persönliche Beleidigung.

Menschen, denen es keine Freude macht, Essen zu planen und zuzubereiten, weil sie in der Beziehung keine Genussmenschen sind, sind nicht besser (weil sie sich willensstark fühlen) oder schlechter (weil sie als „Banause“ bezeichnet werden) als Menschen, die das anders empfinden.

Menschen, denen es eine sinnliche Freude bereitet, ihr Essen zu genießen, Essen zu planen, zuzubereiten oder einfach nur über Essen nachzudenken, sind nicht besser (weil sie sich lebensbejahend fühlen) oder schlechter (weil ihnen Selbstkontrolle abgesprochen wird) als Menschen, die das anders empfinden.

 

Wenn man diese Bedürfnisse akzeptieren kann als eine grundsätzliche innere Grundhaltung dem Thema Essen gegenüber, die sich auch nach Jahren quälender Versuche, „es besser zu machen“ nicht geändert hat, kann das sehr befreiend sein. Jeder, der dies akzeptiert, ohne es aus der eigenen Sichtweise zu verurteilen, trägt zu mehr Toleranz und gegenseitiger Wertschätzung bei!

Es wird damit viel leichter, sein Handeln so danach aus zu richten, dass alle glücklich werden können.

 

Ich kenne zwei Freundinnen, die in diesem Bereich extrem unterschiedlich sind. Oft fühlte sich eine von beiden unverstanden, denn das „Wir treffen uns, um gemeinsam zu kochen“ ist für die eine die schönste Erholung, für die andere einfach nur anstrengend.

Seit sie wissen, wie unterschiedlich sie in diesem Bereich sind, macht jede einfach das, was sie am besten kann:

Die eine plant,
die andere arbeitet nach Anweisung.

Die eine sucht die besonderen Zutaten aus und kauft sie ein,
die andere kauft den Rest (nach Liste) ein.

Die eine weiß, dass die andere noch weniger als überhaupt nicht unglücklich darüber ist, selbst nicht planen zu dürfen.
Die andere weiß, dass ein Treffen mit einem lecker gekochten Essen und gemeinsamem Genießen ihre Freundin sehr glücklich macht.

Damit sind alle nun viel zufriedener!

 

Nach Weihnachten ist immer auch vor Weihnachten – vielleicht ist noch Zeit herauszufinden, wer ausgiebig planen und kochen und wer einfach „was zu Essen“ machen möchte – und beides mit besserer und toleranterer Aufgabenteilung aufeinander abzustimmen, damit mehr Menschen (nicht nur) zu Weihnachten glücklich werden!

Guten Appetit!
oder
Ein genussvolles, sinnliches Weihnachtsfest!

Kerstin Blank-Bringmann 2016

 

Mehr erfahren?   Welches Angebot passt zu Ihnen?